Der Geisterjäger
Zum 50-jährigen Jubiläum der überaus erfolgreichen Hörspielreihe über einen Mitte 30-jährigen Chief Inspector des Scotland Yard, welcher jedoch mehr tut, als man auf den ersten akustischen Blick vermuten würde, läuft aktuell noch eine Tour. 1973 entstand die erste dieser Geschichten, als ein Groschenroman von Jason Dark namens „Die Nacht des Hexers“ erschien. Nach und nach entwickelte sich die Story des Vampire, Zombies, Geister und Dämonen bekämpfenden, humorvollen Inspectors zu einem wahrhaften Erfolgsrezept, welche sich im Hörspielolymp neben Klassikern wie „die drei ???“, „TKKG“ oder „die fünf Freunde“ seinen Platz verdient hat. Mit Dietmar Wunder, der deutschen Stimme von unter anderem Daniel Craig und Adam Sandler, ist die Hauptrolle hochkarätig besetzt. Und das merkt man.
Ich wurde Zeuge der live Tour in Berlin. Eine spannende Geschichte über ein altes Haus etwas abseits von einem abgelegenen Dorf. Dieses Haus scheint verflucht zu sein, eine Freundin von John Sinclair wird auf die andere Seite gezogen und ein kleiner Junge, dem gruselige Spukgestalten und tote Menschen nicht neu zu sein scheinen, stellen unseren Chief Inspector und seinen Partner beim Yard vor ein verworrenes Rätsel.
Diese Tour ist ein Produkt für die Fans, die diese Serie schon so lange begleiten und ich kann behaupten, dass es sich lohnt. Die Atmosphäre ist wahnsinnig toll. Zu beginn werden die Sprecher vorgestellt, jedoch auch nur knapp, dann heißt es Licht aus! Die Erzählerin steigt ein und der Tonmeister gibt seine Fähigkeiten zum Besten. Gerne habe ich, in der mit einer kleinen Pause versehenen Veranstaltung, für einige Minuten die Augen geschlossen, um mich zu fühlen, als wäre ich Teil der Geschichte, als wäre ich dabei. Viele Hörspielbegeisterte, zu denen auch ich mich zählen darf, schlafen mit ihnen ein oder nutzen die Gelegenheit, um sich von der mitreißenden Atmosphäre entführen zu lassen. Diese Atmosphäre so hautnah zu spüren, ist ein einmaliges Erlebnis, welches ich jedem Fan von diesem, oder Hörspielen im Allgemeinen, nur ans Herz legen kann. Hinterher gibt es noch die Möglichkeit, ein Autogramm abzustauben und einige Worte mit den Sprecherinnen und Sprechern zu wechseln, um dann mit einem wohligen Gefühl Nachhause zu fahren, als wäre man bereits verbal zugedeckt worden. Es ist eine Erfahrung, die man meiner Meinung nach gemacht haben sollte.
Die Hörspielkultur ist eine wunderbare und sie sollte uns erhalten bleiben. Da diese Tour noch läuft und ich nicht alt zu viel vorwegnehmen möchte, fällt mein inhaltlicher Teil etwas kürzer aus. Das zeugt aber definitiv nicht von meiner mangelnden Begeisterung, im Gegenteil. Ich bin auch jetzt noch überwältigt, wenn ich an diesen Abend zurückdenke. Nostalgie, Spannung und Atmosphäre pur.
Für mich gibt es keine andere Möglichkeit als eine Wertung von 5/5 LADS.
Bildquelle:
Luke Dylan Schaefer: Film- und Hörspielkritiken 
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