Rezension – Saw VII/3D Vollendung

Was kann da noch kommen?

Einstiegs begegnet uns mit Dr. Lawrence Gordon ein altbekanntes Gesicht. Wir befinden uns zeitlich am Ende des ersten Teils. Gordon, welcher sich seinen Fuß abgesägt hat, um aus dem Badezimmer zu entkommen, kriecht über die schmutzigen Gänge, bis er ein heißes Rohr findet, an welchem er unter höllischen Schmerzen seine Wunde schließt. Sprung. Wir befinden uns auf einem öffentlichen Platz, hier erwachen 2 Männer, Brad und Ryan, in einer prekären Situation. Ihre Hände sind jeweils an einer Apparatur befestigt, welche je eine Kreissäge vor ihnen positioniert. Über ihnen hängt, wie sie feststellen das Mädchen Dina, mit dem Beide, unwissend voneinander, eine Beziehung führen. Sie haben die Wahl, entweder treibt einer der Beiden den jeweils anderen in das Sägeblatt, um sich und sie zu retten, oder sie stirbt, falls keiner die Entscheidung rechtzeitig trifft. Nach einer leichten Schnittverletzung seitens des einen Mannes, kommen sie zu der Einigung, dass sie doch das Mädchen sterben lassen könnten, welches mit ihren Gefühlen gespielt hat. Das passiert vor den Augen der entsetzten Menschenmasse. Ab da setzt der Film dort an, wo Saw VI endete. Es ist nun endgültig bekannt, wer der letzte Anhänger von Jigsaw ist und er ist sauer. Nachdem sich Detective Hofmann von der umgekehrten Bärenfalle befreien kann, welche ihm Jill Tuck, John Kramers Ex-Frau, aufgesetzt hatte, ist er außer sich vor Wut. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und um das Leben von Jill Tuck. Wird die Polizei es endlich schaffen, die Mordserie zu beenden?

Der 2010 erschienene Film probiert definitiv etwas „Neues“. 3D Aussetzer gab es zuvor auch schon in anderen Franchisen der Horrorgeschichte und diese hatten mal mehr, jedoch meistens weniger gut funktioniert. Mit rund 130 Millionen USD konnte der Film sich an den Kinokassen mal wieder einem erfolgreicheren Einspielergebnis erfreuen, was aber auch das letzten Mal bleiben sollte. Obwohl der Titel mit „Vollendung“ zum dritten mal ein vermeintliches Ende in Aussicht stellte, hat er durchaus noch einmal Neues ausprobiert, was man ihm zu Gute halten muss. Der 3D Aspekt ist ein netter Einfall, der jedoch auch als einfallslos gesehen werden kann, da dies ein oft genug recycelter Versuch ist und war, um sterbende Franchisen entweder vor dem Aussterben zu bewahren, oder die cashcow noch einmal zu melken, da dass unweigerliche Ende bereits in Sicht war, bzw. bereits seinen Lauf genommen hatte. Jedoch betrachte ich das im Fall von Saw 3D etwas positiver. Am Ende des Tages geht es immer ums Geld, jedoch hat man das Gefühl, es geht darum, die Story am Leben zu halten und das nicht nur aus kommerziellen Gründen, die Geschichte soll auch für die Fans erhalten bleiben, ohne, dass jedes mal, wenn ein neuer Teil erscheint, blind angelockt und dann am Ende doch enttäuscht wird.

Dieser Teil hat auch inhaltlich mehr zu bieten als seine 2 bis 3 Vorgänger. Beispielsweise die gezielte Verlagerung einer Falle in die Öffentlichkeit ist ein schöner Aspekt, der mal wieder Anlass zum Theorien aufstellen bot. Einerseits könnte man mutmaßen, dass Hofmann, entweder aus eigenem Antrieb oder, was wahrscheinlicher Wäre, in der unendlich Präzisen, auf alle Szenarien eingestellten, präventiv orientierten Planung Kramers, auf dessen Anweisung hin, diesen Schritt geht. Möglicher Grund könnte die Tatsache sein, dass Kramer wollte, dass die ganze Welt von seinem Werk profitiert, weil seine Methode nach seiner Vorstellung universell eingesetzt werden sollte. Dies verhinderte die Polizei jedoch stets, durch die Abriegelung der Tatorte, welche die schockierend wirkende Quintessenz von Kramers Methode der Therapie enthielten. Daraus könnte man schließen, dass Jigsaw eine öffentliche Zurschaustellung als Aspekt seiner Therapie für die breite Masse ansah.

Auch Mark Hofmann kriegt eines der stärksten Motive der Filmgeschichte, nämlich Rache vorgesetzt, was dem ohnehin schon schwer gestörten Ermittler einer neue Nuance zu seiner schwarzen Seele verleiht.

Ich finde, dieser Teil ist zurecht wieder erfolgreicher als seine Vorgänger, weil endlich nicht mehr die erste Frage, die ich mir stellte lautete: Hat die Reihe diesen Film gebraucht? Es gibt tatsächlich mal wieder Inhalte, die mich für die Gesamte Origin Story interessieren, auch wenn mir die Opfer wieder egal waren, hat das große Ganze doch etwas schönes zum Franchise beigetragen und das ist es, was mir bei den direkten Vorgängern gefehlt hat. Dieses berühmte gewissen Etwas. Ein spannendes Ende, welches wirklich einige Handlungsstränge abschließt, die sich über mehrere Teile gezogen hatten, trägt sein übriges zu der positiven Überraschung bei, als ich Saw 7 erneut gesehen habe.

Daher gebe ich 3,9/5 LADS

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